Die ersten christlichen Zeugnisse in der Region Basel stammen aus dem 4. Jahrhundert. In diese Zeit fällt auch die Entstehung des Bistums Basel, zu dem die Römisch-Katholische Kirche Basel-Stadt gehört. Sie hat seit 1972 den Status einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft und zählt heute acht Pfarreien.
Nach der Reformation gab es in Basel lange Zeit keine katholische Kirche mehr. Erst 1798 wurde es für die KatholikInnen von Basel möglich, sich als Verein zu organisieren und in der von der Stadt zur Verfügung gestellten Clarakirche öffentlich Gottesdienst zu feiern. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wuchs diese katholische Gemeinde rasch, neue Pfarreien wurden gegründet – die letzte und elfte deutschsprachige 1950 auf dem Bruderholz. Neben anderen fremdsprachigen Seelsorgen existieren eine italienischsprachige und eine französischsprachige Pfarrei.
1972 wurde die römisch-katholische Gemeinde (RKG) in einer Volksabstimmung zusammen mit der israelitischen Gemeinde zur öffentlich-rechtlichen Körperschaft im Kanton (Römisch-Katholische Kirche/RKK). Damit wurde es möglich, angemessene Löhne zu zahlen, neue Stellen zu schaffen und die dringend notwendigen Sanierungen der Bauten vorzunehmen.
Im Augenblick steht neben dem aktiven Leben in den Pfarreien die Auseinandersetzung mit der schwindenden Zahl von Mitgliedern und deren Konsequenzen im Zentrum des Interesses. Neben der deutschsprachigen Kirche entstanden in Basel mehrere fremdsprachige Missionen und Gemeinschaften, so zum Beispiel «English-Speaking Roman Catholic Community of Basel», die Parrochia cattolica italiana und die Paroisse du Sacré-Cœur.
Die Gemeinschaft über sich:
«Die römisch-katholische Kirche versteht sich als Sakrament, d.h. als Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit. Mit allen christlichen Kirchen teilt sie den Glauben an den dreieinigen Gott und insbesondere an Jesus Christus, wie er im apostolischen Glaubensbekenntnis formuliert ist. Die absolute und exklusive Identifizierung der Kirche Jesu Christi und der römisch-katholischen Kirche ist im 2. Vatikanischen Konzil (1962 bis 1965) relativiert worden. Darin wird festgehalten, dass die Kirche Jesu Christi in der katholischen Kirche, die vom Nachfolger Petri und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird, 'subsistiert', das heisst, verwirklicht ist. Damit wird die Oekumene als Suche nach der Einheit aller Christinnen und Christen zu einer unverzichtbaren Grundaufgabe der Kirche. Die römisch-katholische Kirche versteht sich als Weltkirche, die vom Papst und den Bischöfen geleitet wird.»
Zu den Angeboten der Kantonalkirche gehören:
Die RKK Basel-Stadt verfügt über 13 Kirchen, Pfarreiheime in fast allen Pfarreien, Verwaltungsgebäude, Pfarrhäuser und verschiedene weitere Liegenschaften, die als Ertragsliegenschaften genutzt werden. Die St. Clara Kirche gehört dem Kanton und wird der Gemeinde von diesem zur Verfügung gestellt.
Die grossen Pfarreien unterhalten einen eigenen Sozialdienst, zudem gibt es eine zentrale Sozialberatungsstelle am Lindenberg 10. Die Caritas Basel-Stadt bietet Einzelpersonen und Gruppen praktische Hilfe und Unterstützung an. Ausserdem führt die Organisation einen Secondhand-Kleiderladen am Lindenberg 20/18 sowie den Lebensmittelladen «Caritas-Markt» an der Ochsengasse 12. Das ökumenische Pfarramt für Industrie und Wirtschaft wirkt in der Arbeitswelt und arbeitet in verschiedenen Arbeitslosenprojekten.
In allen Pfarreien stehen SeelsorgerInnen sowie SozialarbeiterInnen für Gespräche zur Verfügung und in verschiedenen Spitälern gibt es ein Seelsorgeangebot der RKK BS. Hinzu kommen Universitäts-, Gefängnis-, Gehörlosen- und Altersseelsorge sowie ein Seelsorgedienst für Asylsuchende der Region Basel.
Die Römisch-Katholische Kirche Basel-Stadt ist seit 2018 in einem Pastoralraum organisiert, der fünf Seelsorgeräume umfasst, welche wiederum aus den Pfarreien und den fremdsprachigen Missionen bestehen. Den Pfarreien steht ein Pfarrer oder ein/e GemeindeleiterIn vor, der/die mit dem Seelsorgeteam und dem Pfarreirat die Pfarrei leitet. Die Pfarreiräte werden in einer öffentlichen Wahl alle vier Jahre von den Stimmberechtigten der Pfarreien gewählt. Die Pfarreien und gesamtstädtischen Dienste im Kanton bilden zusammen das Dekanat, das vom Dekan geleitet wird. Zugleich ist dieses Dekanat eine Bistumsregion, in welcher der Bischof durch den Regionaldekan vertreten wird. Mit 36 anderen Dekanaten gehört das Dekanat Basel-Stadt zum Bistum Basel, das vom Bischof von Basel geleitet wird.
Zudem ist die römisch-katholische Kirche als öffentlich-rechtliche Körperschaft als Kantonalkirche konstituiert. Die Gesamtheit der Stimmberechtigten der Kantonalkirche wählt die Synode. Die Synode wählt den Kirchenrat, der für alle kantonalkirchlichen Belange (Personal-, Bau- und Finanzwesen, Steuerverwaltung und Kirchenratssekretariat) zuständig ist.
Als öffentlich-rechtliche Körperschaften erheben Kirchgemeinden Kirchensteuern. Diese sind die Haupteinnahmequelle. Jedes Mitglied ist verpflichtet 8 % der Staatssteuer als Kirchensteuer zu entrichten. Das Jahresbudget und die Jahresrechnung werden von der Synode verabschiedet und im Jahresbericht publiziert. Der MEK-Fond dient der Missions- und Entwicklungszusammenarbeit und stellt jedes Jahr 100'000 CHF zur Verfügung. Die Pfarreien tragen mit diversen Spendensammlungsaktionen dazu bei.
Insgesamt 8 Pfarreien gehören derzeit zur RKK Basel-Stadt. Zudem haben verschiedene Ordensgemeinschaften oder Säkularinstitute Niederlassungen in Basel. Die RKK Basel-Stadt zählt 2022 20'762 Mitglieder, 2013 waren es 27'854 Mitglieder.
Die Römisch-Katholische Kirche ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen beider Basel. Die Pfarreien und gesamtstädtischen Dienste haben regelmässige Kontakte mit den entsprechenden Einrichtungen der Schwesterkirchen. Das Pfarramt für Industrie und Wirtschaft und die Gefängnisseelsorge werden in ökumenischer Trägerschaft geführt wie auch das Projekt «Ich werde gebraucht»!
Die Stiftung Kirche und Judentum sowie die Christlich-Jüdische Arbeitsgemeinschaft beider Basel pflegt den Kontakt mit der jüdischen Gemeinschaft. Im interreligiösen Forum und in informellen Kontakten wird der interreligiöse Dialog und besonders auch der Kontakt mit MuslimInnen gepflegt. Die RKK Basel-Stadt nimmt am Runden Tisch der Religionen teil sowie bei Christlich-Jüdischen Projekten. Ausserdem ist sie Mitglied bei Iras Cotis und INFOREL.
Der Fachbereich Spiritualität beteiligt sich an den ökumenischen Frauengottesdiensten in der Offenen Kirche Elisabethen.
Informationen werden via Webauftritt und in Kirche Heute weitergegeben. Jede Pfarrei unterstützt Laien, Priester und Ordensleute, die in Kirchen auf der ganzen Welt tätig sind. Die jährlich wiederkehrende Kampagne des Fastenopfers ist ein Solidaritätswerk der Schweizer KatholikInnen.
RKK Basel-Stadt
Lindenberg 10, 4058 Basel
Tel. 061 690 94 44
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Web: rkk-bs.ch