Die Kasernenmoschee ist eine der ältesten Moscheen Basels. Gegründet wurde der Verein im Jahr 1974 von mehrheitlich türkischen Muslimen. Heute kommen zu den Gebet Muslime unterschiedlichster Nationalitäten und Rechtsschulen.
Die Kasernenmoschee zählt zu den ältesten Moscheen Basels und trägt deshalb auch den Übernamen «Grossvater der Moscheen». Der Verein wurde 1974 gegründet. Davor hatten sich verschiedene Freundeskreise hauptsächlich türkischer Muslime zusammengeschlossen und kleine Lokale in Binningen und bei der GGG gemietet. Als die Mitgliederzahlen zunahmen und die Räumlichkeiten zu klein wurden, stellte der Kanton Basel-Stadt auf Anfrage einen Estrich über den ehemaligen Ställen der alten Sanitätskaserne zur Verfügung, der damals eigenhändig von den Mitgliedern umgebaut wurde.
2011 gründete die Moschee Kommission Basel das «Sevgi Bildungszentrum», um insbesondere Kindern, Jugendlichen und Frauen mehr Räumlichkeiten für Bildungszwecke zur Verfügung zu stellen. Inoffiziell existierte das Bildungszentrum damals schon über zehn Jahre. Da es allerdings in der Kasernenmoschee an Platz mangelte, expandierte es zum Zeitpunkt der offiziellen Gründung in neue Räumlichkeiten an der Sempacherstrasse 17. Ab 2015 fand der Unterricht einige Zeit in kirchlichen Räumlichkeiten von St. Josef im Kleinbasel statt. Aktuell befindet sich das Bildungszentrum innerhalb der Kasernenmoschee, sowohl organisatorisch als auch räumlich.
2022 ist die Gemeinschaft innerhalb des Kasernenareals in den Neubau, das KHaus, umgezogen. Aufgrund der hohen Zahl an Mitgliedern und damit dem Platzmangel wird in Birsfelden eine Koranschule für Frauen und Mädchen eingerichtet. Am Freitag füllen Männer den gesamten Gebetsraum. Die Räume für Frauen sollen 2024 fertiggestellt sein.
Die Mitglieder waren vorwiegend hanafitisch-sunnitisch. Die Zugehörigkeit zu einer Rechtsschule oder Nationalität wird jedoch in der Kasernenmoschee immer unbedeutender, da der Verein allen MuslimInnen und Besuchenden offen steht und grossen Wert auf politische Neutralität legt.
Die Moschee ist für die fünf täglichen Gebete geöffnet, wobei die meisten Besuchenden zum Freitagsgebet und am Sonntag anwesend sind. Auch unter der Woche finden häufig spontane Treffen in der Moschee statt. Während dem Ramadan bietet die Moschee zum Fastenbrechen täglich Essen an, welches durch die Mitgliederbeiträge finanziert wird.
Die Predigt spricht ein Imam auf Türkisch. Deutsche und arabische Übersetzung wird zum Mitlesen auf eine Leinwand projiziert.
Auch der Religionsunterricht und Angebote für Kinder und Jugendliche sowie die Treffen der Frauen finden in der Moschee statt.
Im Erdgeschoss des KHaus stehen der Gemeinschaft zwei Gebetsräume - für Männer und Frauen getrennt, ein Büro für den Imam, ein Coiffeursalon und ein kleiner Laden zu Verfügung.
Für Feste – wie Kermes, Bairam, Ramadan oder das Opferfest – bei denen zwischen 700 und 1'000 Gäste erwartet werden, mietet die Moschee Kommission Basel auch externe Räume.
Der Imam oder andere erfahrene Männer sind für die Seelsorge zuständig. Kranke Personen werden zu Hause besucht.
Mit Ausnahme von kleineren Spenden, kann der Verein keine finanzielle Hilfe anbieten, da die Mitgliederbeiträge zu gering sind. Während des Freitagsgebetes wird gelegentlich Geld für bestimmte Zwecke gesammelt, wie beispielsweise Spenden für Somalia oder andere Krisengebiete unabhängig der Religion eines Landes / einer Region.
Die Moschee Kommission Basel ist als Verein nach ZGB mit den üblichen Strukturen organisiert. Bei Abwesenheit des Imam übernehmen Freiwillige und Besucher mit einer Ausbildung zum Imam stellvertretend diese Funktion, insbesondere bei den Gebeten. Die Frauen organisieren sich selbständig. Mehr zur Gleichstellungssituation in dieser Gemeinschaft hier.
Die Mitgliedschaft steht allen offen und kann mittels Anmeldeformular beantragt werden.
Mitglieder der Verwaltung sowie Aktivmitglieder bezahlen einen monatlichen Beitrag von 50 CHF. Für Passivmitglieder ist kein fixer Beitrag festgelegt. Es gilt ein Richtwert von mindestens 10 CHF im Monat. Besuchende leisten teilweise freiwillige Beiträge. Die Bildungsangebote werden durch Spenden finanziert. Das Budget wird zentral verwaltet und die offene Jahresrechnung präsentiert.
Die Trägerschaft des Vereins bilden ca. 70 aktive Mitglieder. Rund 100 Personen sind zwar als Mitglieder registriert, bezahlen jedoch keine regelmässigen Mitgliederbeiträge. Etwa die Hälfte der Mitglieder sind türkischer Herkunft. Zu den Freitagsgebeten sind meist um die 300 Besucher verschiedenster Nationalitäten anwesend. Während Ramadan nehmen meist zwischen 70 und 100 Personen am täglichen Fastenbrechen teil.
2021 waren 116 SchülerInnen (mehrheitlich Frauen und Mädchen) für die Angebote des ehemals ausgelagerten Sevgi Bildungszentrums eingetragen.
Die Moschee Kommission Basel ist zusammen mit drei weiteren Schweizer Moscheen Mitglied der Föderation Islamischer Vereine der Schweiz. Zudem ist der Verein Mitglied der IG Kaserne, die das gesamte Kasernenareal verwaltet, sowie der Basler Muslim Kommission (BMK).
Neben der Zusammenarbeit mit anderen muslimischen Vereinen (z.B. gemeinsames Fastenbrechen), beteiligt sich die Moschee Kommission Basel aktiv an interreligiösen Veranstaltungen, die unter anderem von der Fokolar-Bewegung organisiert werden. Darüber hinaus pflegen sie regelmässigen Kontakt zu Kirchgemeinden in Kleinhünigen. Die Vereinsmitglieder sind sehr interessiert daran, andere Religionen und religiöse Gemeinschaften kennen zu lernen.
Gleichzeitig sind auch Personen, die nicht dem muslimischen Glauben angehören, zum Besuch der Moschee und zu Gesprächen willkommen. Der Einladung leisteten in den vergangenen Jahren viele Schulklassen Folge. Nach vorheriger Anmeldung steht die Moschee allen Interessierten offen.
Moschee Kommission Basel
Klingentalgraben 2, 4057 Basel
Tel. 076 437 98 82 (Mohammed Tas, Vereinspräsident/Imam)
Mail: m.k.basel@hotmail.com