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Israelitische Gemeinde Basel (IGB)

Die Israelitische Gemeinde Basel wurde 1805 gegründet und ist heute eine der grössten jüdischen Gemeinden der Schweiz. Als Einheitsgemeinde umfasst sie Mitglieder aus verschiedenen Strömungen des Judentums. Seit 1972 hat die IGB den Status einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft.

Religion
Judentum
Rechtlicher Status
öffentlich-rechtlich
Organisationsform
Glaubensgemeinschaft
Sprache
Deutsch
Hebräisch
Status
Aktiv

Geschichte

Einige Daten aus der Geschichte der Israelitischen Gemeinde Basel:

  • 1805 wurde die heutige IGB und damit die erste deutschsprachige jüdische Gemeinde gegründet.
  • 1868 wurde die Synagoge an der Leimenstrasse gebaut.
  • 1892 erfolgte deren Vergrösserung (Bau einer 2. Kuppel).
  • 1903 konnte der eigene Friedhof an der Theodor Herzl-Strasse eingeweiht werden.
  • 1909 wurde die kleine Synagoge, die sich neben der grossen Synagoge befindet, in Funktion genommen.
  • 1957 konnte dem Synagogenbezirk ein Gemeindehaus zugesellt werden.
  • 1972 wurde die IGB im Kanton Basel-Stadt öffentlich-rechtlich anerkannt.
  • 1974 konnte die Alterssiedlung Eden eingeweiht werden.
  • 1990 wurde die Liegenschaft an der Eulerstrasse 10 erworben.
  • 1995–1996 erfolgte der Ausbau des Hinterhofes: Mikwe, Schule, Begegnungszentrum, Karger-Bibliothek.
  • 2005 feierte die IGB das 200-Jahr-Jubiläum.

Lehre und Ziele

Die IGB umfasst als Einheitsgemeinde jüdische Mitglieder aus verschiedenen Strömungen des Judentums. Sie wird nach den Regeln der Halacha geführt. Nach der orthodoxen Auslegung der Halacha gilt jeder Mensch als jüdisch, der eine jüdische Mutter hat, unabhängig davon, ob oder wie sehr er oder sie die jüdischen Glaubensvorschriften befolgt oder nicht. Ebenso gilt als jüdisch, wer durch orthodoxen Übertritt aufgenommen wird.

Die Gemeinschaft über sich:
«Die IGB erstrebt die Vereinigung aller Juden von Basel und Umgebung zur Wahrung ihrer jüdischen Interessen. Dazu gehören insbesondere die Pflege des jüdischen Kultus und Erhaltung der dafür nötigen Institutionen, Sicherung der jüdischen Erziehung und Bildung, Sozialarbeit, die Förderung der Beziehungen zu den Juden in aller Welt und insbesondere in Israel. Sämtliche Institutionen der Gemeinde sind gemäss den Bestimmungen des jüdischen Religionsgesetzes (Halacha) und im Sinne der Tradition zu führen.» (IGB, Statuten).

Angebote und Versammlungsort

Angebote

Zu den Angeboten gehören Schabbat- und Feiertagsgottesdienste (in der grossen Synagoge) und tägliche Gottesdienste in der kleinen Synagoge. Weitere Angebote bestehen für:

  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Frauen
  • SeniorInnen

Auf Wunsch werden Synagogenführungen für Gruppen durchgeführt.

Versammlungsort

Alle Räumlichkeiten befinden sich an der Leimenstrasse 24. Dazu gehören die grosse sowie die kleine Synagoge, ein Gemeindehaus (Saal, Geschäftsstelle, Sitzungs- und Unterrichtszimmer), die Gemeindebibliothek, die Mikwe und das Jugendzentrum. Im Hinterhof befinden sich die Primarschule Leo Adler, der Jüdische Kinderhort Ganon Basel und der Israelitische Kindergarten Marcus Cohn.

Seelsorge und soziale Unterstützung

Für die sozialen Belange sind neben dem Rabbiner die Sozialen Dienste besorgt.

Organisation, Finanzen und Zahlen

Organisation

Die IGB ist eine öffentlich-rechtliche Körperschaft, deren oberstes Organ die Gemeindeversammlung darstellt. Alle rechtlichen Fragen sind in den «Statuten der Israelitischen Gemeinde Basel» geregelt. Alle KantonseinwohnerInnen, die nach jüdischem Religionsgesetz als jüdisch gelten, sind Mitglieder der IGB. Schriftlich kann ein Austritt aus der IGB oder die Nichtzugehörigkeit erklärt werden.

Jedes Gemeindemitglied ist vom vollendeten 18. Altersjahr an stimmberechtigt und wählbar. Es bestehen ständige Kommissionen für: Bau, Bibliothek, Aussenbeziehungen, Kultur, Finanzen, Schiedsgericht, Steuern, Friedhof, Soziale Dienste, Jugend, Gemeindehaus, rituelle Betriebe, Leihkassen, Schule, Synagogen, Werbung und Planung, Altersfragen.

Der Funktionen des Gemeinderabbiners sind in den Statuten geregelt und entsprechen seinem Amt. Er ist Vorsteher des Religionsunterrichts, hat die religiöse Aufsicht über alle den religiösen Bedürfnissen der Mitglieder dienenden Gemeindeinstitutionen und in allen religiösen Fragen die Entscheidung nach den Normen des codifizierten Religionsgesetzes zu treffen.

Mehr zur Gleichstellungssituation in dieser Gemeinschaft hier.

Finanzen

Die Mitgliederbeiträge richten sich nach dem Einkommen und wird in Prozenten der kantonalen Einkommenssteuer des Kantons Basel-Stadt berechnet. Andere Finanzquellen sind: Mietzinsen und andere Kapitalerträge, Spenden, Legate und Schenkungen sowie Aufnahmegebühren. Über die Verwendung des Geldes wird im Rechnungsbericht Rechenschaft abgelegt.

Zahlen

Heute hat die IGB knapp 850 Mitglieder; 2021 waren es ca. 900. Bei der Gründung der IGB gehörten der Gemeinde etwa 300 Personen an und 2010 lebten im Kanton Basel-Stadt und -Landschaft ca. 1'300 Mitglieder. Bis heute ist die IGB eine der grössten jüdischen Gemeinden der Schweiz. (Stand: 2023)

Zusammenarbeit

Die IGB ist in der Christlich-Jüdischen Arbeitsgemeinschaft und bei den Christlich-Jüdischen Projekten engagiert und pflegt gute Kontakte zu den verschiedenen lokalen Kirchen und Religionsgemeinschaften. Zudem ist sie Mitglied des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes und Kollektivmitglied bei INFOREL.

Auftreten in der Öffentlichkeit

Das Judentum und damit auch die IGB betreiben keine Mission. Anlässe und Angebote werden via Postversand, wöchentlichem Newsletter, in der jüdischen Presse sowie im Schaukasten des Gemeindehauses publiziert.

Literatur und Medien

  • Guth, N.: Synagoge und Juden in Basel. Morascha-Verlag, Zürich 1988.
  • Heiko Haumann (Hrsg.): Acht Jahrhunderte Juden in Basel. 200 Jahre Israelitische Gemeinde Basel. Basel 2005.

Kontakt

Israelitische Gemeinde Basel
Leimenstrasse 24, 4051 Basel

Tel. 061 279 98 50
Mail: sekretariat@igb.ch
Web: igb.ch

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