Die Kulturvereinigung der Aleviten und Bektaschi war der erste alevitische Verein der Schweiz. Er wurde 1992 nach dem Vorbild ähnlicher Gemeinschaften in Österreich und Deutschland gegründet und versteht sich als dem Islam zugehörig. Der Alevitischen Gemeinschaft, die aus dem Alevitischen Kulturzentrum Regio Basel und der Kulturvereinigung der Aleviten und Bektaschi besteht, wurde 2012 die kantonale Anerkennung in Basel-Stadt zugesprochen.
Nach dem Vorbild von Aleviten in Österreich und Deutschland wurde der Verein am 29.6.1992 von Aleviten in Basel gegründet. Eine Zweizimmerwohnung am Riehenring diente als Vereinslokal. Von Anfang an kamen viele Leute, und es wurden verschiedene Aktivitäten durchgeführt, wie eine Jugend- und Frauengruppe, Musik-, Alphabetisierungs- und Deutschkurse, Geburtsvorbereitungskurse etc. und bald wurde das Lokal zu klein.
Am 30.1.1993 fand die erste öffentliche Cem-Versammlung im Kirchgemeindehaus Oekolampad statt und am 27.8.1993 wurde ein neues Vereinslokal an der Leimenstrasse 21 eröffnet. Schwierigkeiten mit Hausbewohnern und unpraktische Raumaufteilung führten zum zweiten Umzug in den ehemaligen Coop-Laden Ecke Austrasse/Leimenstrasse, der durch Freiwilligenarbeit ausgebaut wurde.
Zwischen 1993 und 1997 kam es zu Vereinsspaltungen. Seit mehreren Jahren gab es Bemühungen, um eine Wiedervereinigung zu erreichen oder pragmatisch eine Zusammenarbeit mit dem Alevitischen Kulturzentrum Regio Basel / Basel ve Çevresi Alevi Kültür Merkezi herzustellen. Die beiden Vereine stellten am 22.12.2010 unter dem Namen «alevitische Religionsgemeinschaft» das Gesuch um die «Kleine Anerkennung» und am 17.10.2012 wurde diese der Alevitischen Gemeinschaft durch den Grossen Rat von Basel-Stadt zugesprochen. Mit 68 Ja-Stimmen, einer Ablehnung und 13 Enthaltungen fiel das Ergebnis eindeutig aus.
Bereits am 19.2.2012 war das Zusammenrücken der beiden Vereine auch äusserlich sichtbar geworden, denn die jährliche Cem wurde von den beiden Vereinen gemeinsam begangen. Offensichtlich fühlten sich auch die Mitglieder angesprochen, so dass der grosse Saal im Hotel Hilton für die schätzungsweise 1'000–1'200 AlevitInnen zu klein war.
Am 12. Januar 2013 feierte der Verein sein 20-jähriges Jubiläum im Kuspo Pratteln.
Der Verein versteht sich als ein Teil des Islams, seine Mitglieder sind Aleviten-Bektaschiten.
Das Lokal der Kulturvereinigung der Aleviten und Bektaschi ist offen für Vereinsmitglieder und Gäste. Mindestens einmal im Jahr wird eine Cem-Versammlung organisiert, hinzu kommen verschiedene Feste. Weitere Angebote in Bereichen wie Soziales, Kultur (Semah), Musik (Saz und Gesang) oder Sport bestehen für:
Das ehemalige Ladenlokal an der Leimenstrasse 36 und die Nebenräume wurden zu einem Vereinslokal ausgebaut. Der Hauptraum dient als Aufenthaltsraum. Daneben gibt es ein Büro und im Untergeschoss einen grösseren Raum für Semah sowie einen kleineren für Musikunterricht. Zudem besteht eine Bibliothek.
Eine Gruppe macht Krankenbesuche und bietet unter anderem soziale Hilfe an.
Die Kulturvereinigung der Aleviten und Bektaschi ist ein Verein nach ZGB mit den üblichen Strukturen. Der Vorstand besteht aus neun Mitgliedern. Es gibt eine Jugend-, Frauen-, Kultur- und Organisationsgruppe (zuständig für Soziales) sowie einen Fussball-Verein. Frauen sind gleichberechtigt. Mehr zur Gleichstellungssituation in dieser Gemeinschaft hier. Jede Alevitin und jeder Alevit kann dem Verein beitreten. Die Mitgliedschaft wird schriftlich beantragt und der Austritt wird ebenfalls schriftlich mitgeteilt.
Mitglieder bezahlen einen monatlichen Beitrag von 20 CHF (Nichtverdienende 10 CHF). Weitere Einnahmen werden durch den Verkauf von Artikeln, Teeausschank und Spenden generiert. Das Geld wird für die Miete und den Ausbau des Lokals verwendet. Der Verein veröffentlicht jeweils die offene Jahresrechnung.
Der Verein zählt etwa 230 Einzel- und Familienmitglieder; das sind insgesamt ungefähr 600-700 Personen. (Stand: 2023)
Der Verein ist Mitglied bei der «Europäischen Föderation der alevitischen Gemeinden» sowie Kollektivmitglied bei INFOREL und beim Interreligiösen Forum Basel (IRF). Darüber hinaus nimmt er am Runden Tisch der Religionen beider Basel teil.
Zu den Anlässen wird schriftlich eingeladen. Im Lokal hängen auch Plakate.
Kulturvereinigung der Aleviten und Bektaschi
Leimenstrasse 36, 4051 Basel
Tel. 061 271 81 98 (Hulisi Yildiz, Präsident)
Facebook: Basel ve Çevresi / Alevi-Bektaşi Kültür Birliği