Der Ökumenische Rat der Kirchen wurde 1948 in Amsterdam als Organisation gegründet, die eine Gemeinschaft der Christen weltweit anstrebt. Heute gehören ihm 350 Mitgliedskirchen an.
Der Ursprung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) liegen in Bewegungen des 19. Jahrhunderts und der Weltmissionskonferenz von 1910. 1937 beschlossen Vertreter von über 100 Kirchen, den ÖRK zu gründen, aber der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verzögerte dies. Der Ökumenische Rat der Kirchen wurde am 23. August 1948 in Amsterdam gegründet.
Der ÖRK vereinte später verschiedene Organisationen, darunter den Internationalen Missionsrat und einen Weltbund der Kirchen für Frieden. 1946 gründete der ÖRK zwei Projekte: die Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten und das Ökumenische Institut in Bossey, das heute Master- und Promotionsprogramme anbietet.
Während die meisten Gründungsmitglieder des ÖRK europäische und nordamerikanische Kirchen waren, setzt sich die heutige Mitgliedschaft vorwiegend aus Kirchen in Afrika, Asien, der Karibik, Lateinamerika, dem Nahen und Mittleren Osten sowie dem pazifischen Raum zusammen. Zu den vertretenen Konfessionen zählen unter anderem orthodoxe Kirchen, anglikanische, baptistische, lutherische, methodistische und reformierte Kirchen sowie viele vereinigte und unabhängige Kirchen.
Der Rat über sich:
«Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von Kirchen, die den Herrn Jesus Christus gemäss der Heiligen Schrift als Gott und Heiland bekennen und darum gemeinsam zu erfüllen trachten, wozu sie berufen sind, zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Er ist eine Gemeinschaft von Kirchen auf dem Weg zur sichtbaren Einheit in dem einen Glauben und der einen eucharistischen Gemeinschaft, die ihren Ausdruck im Gottesdienst und im gemeinsamen Leben in Christus findet. Er will auf diese Einheit zugehen, 'damit die Welt glaube', wie es im Gebet Jesu für seine Jünger und Jüngerinnen heißt (Joh. 17,21).
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) ist unter den zahlreichen Organisationen der modernen ökumenischen Bewegung, deren Ziel die Einheit der Christen ist, die umfassendste und repräsentativste.» (ÖRK, 2024)
Die Vollversammlung ist das höchste Entscheidungsgremium des ÖRK, sie trifft sich alle acht Jahre. Die Vollversammlung wählt aus der Mitte ihrer Delegierten das höchste Leitungsgremium, den Zentralausschuss, der alle zwei Jahre tagt. Er führt die von der Vollversammlung angenommenen Richtlinien aus, beaufsichtigt den Haushalt des Rates und leitet die Programmarbeit an. Zudem wählt die Vollversammlung ein Präsidium. Ein weiteres zentrales Gremium ist der Exekutivausschuss, zu dem das Generalsekretariat gehört. Der Sitz des Generalsekretärs befindet sich in Genf.
Alle Mitgliedskirchen bezahlen einen jährlichen Mitgliederbeitrag. Die Einnahmen des ÖRK stammen von den Mitgliedskirchen und ökumenischen Partnerorganisationen.
Dem ÖRK gehören Kirchen und kirchliche Gemeinschaften in mehr als 120 Ländern und Gebieten weltweit an, die wiederum mehr als 580 Millionen Menschen vertreten. Der ÖRK zählt derzeit 352 Mitgliedskirchen.
Zu den Mitgliedskirchen des ÖRK zählen weltweit orthodoxe, altkatholische, anglikanische, assyrische, in Afrika entstandene, baptistische, evangelikale, lutherische, mennonitische, methodistische, reformierte, vereinigte und unabhängige Kirchen, sowie Kirchen Christi/Jünger Christi, Quäker, Provinzen der evangelischen Brüder-Unität und einige Pfingstkirchen. Die Christkatholische Kirche der Schweiz und die Evangelisch-reformierte Kirche Schweiz sind auch Mitglied.
Ökumenischer Rat der Kirchen
150 route de Ferney, Postfach 2100, 1211 Genf 2
Tel. 022 791 61 11
Web: oikoumene.org/de