Um den Menschen der Schweiz mit theravadisch-buddhistischer Herkunft eine kulturelle und seelsorgerliche Betreuung zu ermöglichen, wurde der Verein Wat Thai 1984 auf Initiative des thailändischen Konsuls in Zürich gegründet. Unterstützung erhielt er auch durch das thailändische Königshaus. 1988 reisten die ersten zwei Mönche aus dem Marmortempel in Bangkok in die Schweiz und 1992 konnte ein Grundstück in Gretzenbach für den Bau eines buddhistischen Zentrums (Wat) erworben werden. 2003 wurde der Wat Srinagarindravararam eröffnet. Der Wat ist ein buddhistisches Zentrum, das die Funktion einer sozialen Institution, eines Studienortes, eines Tempels und eines Klosters in einem wahrnimmt.
1988 wurde der Abt des Marmor-Tempels in Bangkok auf Initiative des Vereins Wat Thai hin angefragt, ob er bereit wäre, Mönche in die Schweiz zu schicken, woraufhin 988 die ersten zwei Mönche einreisten. Unterstützt wurde Wat Thai von Anfang an von der Mutter des thailändischen Königs, die ein Stiftungskapital zur Verfügung stellte. Bald schon regte sich bei den Thai das Bedürfnis nach einem eigenen Wat.
Mit Hilfe von Spenden konnte 1992 ein Grundstück in Gretzenbach erworben werden. Das Wohngebäude der Mönche wurde 1995 fertiggestellt. Das Zentrum wurde zu Ehren der thailändischen Königsmutter nach ihr benannt; das Zentrum heisst seit der feierlichen Eröffnung 2003: Wat Srinagarindravararam.
Im Jahr 2002 konnte das zentrale Heiligtum, der Ubosoth (auch Bot genannt) im thailändischen Baustil gebaut und 2004 feierlich durch Prinzessin Galyani Waddhana eingeweiht werden. Dieses Gebäude hat auch ein Untergeschoss für Veranstaltungen. Seither werden alle Veranstaltungen im Tempel durchgeführt. Vorher wurden die grossen Veranstaltungen von den Thai-Vereinen in den jeweiligen Städten durchgeführt, z. B. Visakhabucha, der höchste buddhistische Feiertag, in Basel.
Die Aufgabe der Mönche ist es, den Theravada-Buddhismus und sein kulturelles Umfeld in der Schweiz weiter zu pflegen, um so den Thais ein Stück Heimat vermitteln zu können. Die Besucher des Wat sorgen für das physische Wohl der Mönche, im Austausch dazu sorgen die Mönche sich um deren psychisches.
Die Vereinigung Wat Thai bezweckt die religiöse und kulturelle Betreuung der in der Schweiz lebenden Angehörigen des thailändischen Volkes und die Förderung des Verständnisses von Bevölkerung und Behörden für die religiösen Bedürfnisse der in der Schweiz lebenden Thais.
Die Aufgaben der Mönche sind tägliche Meditation und Chanting, das Zelebrieren der religiösen Feste und Zeremonien sowie Führungen durch den Tempel. Weitere Angebote sind Kurse in verschiedenen Bereichen (u.a. Sprache, Meditation, Musik und Tanz, Massage) für Erwachsene und eine buddhistische Sonntagsschule für Kinder.
Die Mönche haben die Aufgabe, all diesen Menschen religiöse Unterstützung zu geben, die notwendigen Zeremonien durchzuführen (Geburten, Eheschliessungen, Totenehrungen, Einweihungen) und sozialen und psychologischen Rat zu erteilen (insbesondere Eheberatung für thailändisch-schweizerische Paare).
Ein Wat (deutsch Tempel) ist ein Komplex, der von Laien den Mönchen zur Verfügung gestellt wird. Er umfasst Schlaf- und Arbeitsräume für die Mönche, Versammlungsräume für Zeremonien und Veranstaltungen, Sakralgebäude, das Sekretariat und Schulungsräume. Er ist aber kein Kloster im christlichen Sinn, da alle Türen tagsüber offen sind.
Das zentrale und heiligste, religiöse Gebäude im Wat ist der Ubosoth. Er enthält die Haupt-Buddha-Statue und ist der Versammlungsraum der Mönche. Hier werden die wichtigsten Zeremonien und Feiern durchgeführt. Im Untergeschoss des Ubosoth befindet sich eine Versammlungshale für 250 Personen in Tischbestuhlung.
Ausserdem gibt es zwei Schreine, der eine ist der chinesischen Göttin Mae Gwen Im geweiht, der andere dem thailändischen König Rama V. Chulalongkorn (reg. 1869–1910), der ein grosser Förderer des Buddhismus war.
Auf dem Grundstück östlich vom ummauerten Wat wird zurzeit eine neue Versammlungshalle für bis zu 700 BesucherInnen in Festbestuhlung und eine Einstellhalle gebaut.
Die Mönche stehen für Seelsorge zur Verfügung.
Die Grundstücke und die darauf befindlichen Gebäude sind im Eigentum der «Somdetyas Stiftung für Wat Srinagarindravararam». Ein Wat finanziert sich ausschliesslich über Spenden der Gläubigen. Einnahmen generieren sich auch durch Veranstaltungen, die von der Vereinigung Wat Thai zusammen mit den Mönchen organisiert werden.
Der Tempel betreut geschätzt über 3'200 Familien. Genaue Zahlen über die Mitgliedschaft gibt es nicht. Zurzeit leben sechs Mönche und ein Tempel-Assistent im Wat Srinagarindravararam. (Stand 2022)
Lose Kontakte werden mit dem Wat Buddhavihara in Echallens, dem Wat Dhammapala in Kandersteg (ein Meditationskloster, das von Mönchen aus England gegründet wurde), dem Wat in Birmingham (GB), dem Watsantivararam in Offingen bei Ulm (DE) und mit dem tibetanischen Kloster in Rikon (ZH) gepflegt. Im Tessin gibt es ein Tochter-Wat «Wat Thai Ticino», in dem ein ehemaliger Mönch von Wat Srinagarindravararam Abt ist. Offenheit besteht gegenüber allen Religionen. Es gibt gemeinsame Projekte mit anderen buddhistischen Schulen, aber keine gemeinsamen religiösen Veranstaltungen.
Alle, die ihre Adresse angeben, werden regelmässig schriftlich informiert und zu Anlässen eingeladen. Mission widerspricht dem Buddhismus und wird daher entschieden abgelehnt.
Buddhistisches Zentrum Wat Srinagarindravararam
Im Grund 7, 5014 Gretzenbach
Tel. 062 858 60 30
Mail: info@wat-srinagarin.com
Web: wat-srinagarin.com